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Lutherreise 26.9.-1.10.2016
Vom 26.9. bis 1.10.2016 habe ich in Vorbereitung auf das Lutherjahr 2017 mit der Senioren-Akademie Volksdorf an einer Busreise nach Magdeburg, Torgau, Wittenberg, Eisleben, Erfurt und Eisenach mit der Wartburg teilgenommen.
Mein Blick auf die Reformationszeit im Allgemeinen und auf das Bild von Martin Luder, wie er eigentlich hieß, hat sich durch die Vorbereitungs-Seminartage, durch vorheriges Lesen so einiger Artikel im Internet und natürlich durch die Reise selber erheblich verändert. Bisher hatte ich Luther als Speerspitze der Reformbewegung in dem Sinn gesehen, dass durch ihn eine Abkehr bzw. eine Milderung vom mystischen, dogmatischen, kirchlichen, katholischen System herbeigeführt wurde. Nach jetziger Wahrnehmung von mir ist Luther sehr vielschichtig zu sehen. Einerseits war er Teilhaber an einer Zeit, in welcher Reformen zur Loslösung von autoritärer Gängelung durch Kaiser, Papst, Fürsten und Adel reif waren. Es gab zur gleichen Zeit die Bauernaufstände, die Humanismusbewegungen und andere Personen (wie zt.B.Melanchton oder Calvin), welche ebenfalls aber mit anderen Mitteln eine derartige Reform herbeiführen wollten. Und viele Reformen sind erst nach Luthers Zeiten gewachsen.
Luther war ein Mensch, der Wandlung wollte, aber nur auf dem Fundament des festen Glaubens. Einerseits hat er das Neue Testament ins Deutsche übersetzt sowie eine neue Gottesdienstordnung und eine deutsche Sprache im Gottesdienst eingeführt und damit erstmalig den Kirchgängern eine viel bessere inhaltliche Teilnahme am Gottesdienst ermöglicht. Seine Frau Katharina hat gleichzeitig im Hause Luthers bis zu 100 Bedürftigen Armenspeisung zukommen lassen. Luther hat den irrsinnigen Ablasshandel gegeißelt. Aber andererseits hat er mit "sola scriptura" gepredigt, dass alles, aber auch alles auf dieser Welt, nur von der Bibel bestimmt sei, dass der Mensch als Sünder geboren sei und ein Leben lang Buße tun muss. Er hat sich im Bauernaufstand auf die Seite des Kurfürsten Friedrich d. Weisen gestellt und gesagt "Schlagt ihnen die Köpfe ab" und damit den reformsüchtigen Bauern eine große Enttäuschung und 40.000 von ihnen den Tod gebracht - und das, wo das Volk ihrem Luther als einem, der endlich dem Papst und dem Kaiser die Stirn bietet, in den Predigten in Strömen zuliefen.
Vom Recht des Menschen auf Freiheit und Selbstbestimmung, so wie wir es in unserer Zeit verstehen, war im Mittelalter wenig zu spüren, und Luther hat auch genau das Gegenteil gepredigt, nämlich eine fast krankhafte ehrfürchtige Demut vor Gott. Luther war Teilhaber der Zeit auf dem Wege der Erneuerung, stand aber sogar fester auf dem Boden des Glaubens als die bis dato herrschenden Kräfte.
Reisefotos
Die folgenden Bilder geben nur einen winzigen Einblick in die Sehenswürdigkeiten, welche ich auf der Lutherreise betrachten durfte. Sie sind lediglich meine persönlichen Erinnerungsstücke an diese Reise.
Alle Bilder können durch Anklicken groß dargestellt werden.
Unsere Reisegruppe
vor dem zweiten (von 4 verschiedenen) Reisebussen
Magdeburg Johanniskirche mit Blumenarrangement davor
Magdeburg Alter Markt Reiter
Halbkugelversuch
Doktorantenfeierlichkeit
Magdeburg Hundertwasserhaus
Torgau Erker vom Rathaus
Eselskrone
Wanderschaft
Torgau Schloss Haartenfels
mit Schloss-Bären
Wittenberg angeblicher Thesenanschlag
Stadtkirche St. Marie
Eisleben Bergwerksmuseum
Martin Luder => Martin Luther
Eisleben Gott trägt Jesus am Kreuz
letztes Gebet Luthers
Eisleben Jakobsleiter (Andreaskirche)
Stadtblick
Erfurt Augustinerkloster
Druckpresse
Erfurt Augustinerkloster hebräisches Alphabet
hebräisch - griechisch - latein
Erfurt Krämerbrücke
Abacus von Adam Riese
Eisenach Wartburg
Wandteppich (Gemälde)
Eisenach Bibeltexte
Tauben
