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Renée

(†)

 

 

 


Nach dem Geburtsort in Bremen hat es Renée über die Stationen Schwerin, Bremen, Köln, Freiburg nach Hamburg und damit auch zum Monteverdi-Chor gezogen, wo wir uns kennengelernt haben.

Renée hat ihr Medizin-Studium in Köln wegen des Todes ihres Vaters aufgeben müssen, hat dann in Freiburg an der Uni ihre medizinischen Gundkenntnisse erweitert, ist danach als MTA (med-techn. Assistentin) nach Hamburg gekommen und hat dort in 2 Arzt-Praxen gearbeitet.

Der klassische Weg einer Hausfrau kam dann mit der Geburt unseres ersten Sohnes. In ihren geliebten Beruf MTA ist Renée danach nie wieder eingestiegen. Sie verblüfft mich aber immer wieder mit ihrem medizinischen Fingerspitzen-Gefühl. Aus ihr wäre eine tolle Ärztin geworden.

Die Liebe zum Malen hatte Renée in Amerika gefunden, wo sie auf Colleges neben dem Malen auch das Spielen auf einer Querflöte von Tim Barcone trainierte. Heute gibt es bei sehr vielen Freunden und Bekannten von uns diverse Bilder, welche Renée gemalt hat. In unserem Haus in Hamburg-Sasel sind einige Zimmer mit Renée's Kunstwerken geschmückt und Renée besuchte bis zu ihrem Tod Malkurse bei Herrn Grote in Hamburg-Volksdorf. Eine Auswahl ihrer Gemälde sind in diesem Internet-Auftritt auf verschiedenen Seiten eingefügt. Wenn man diese Bilder anklickt, bekommt man jeweils ein Großbild angezeigt.

Lange hat Renée im Stormarner Salon-Orchester musiziert. Leider waren zum Schluss ihre Finger nicht mehr so recht in der Lage, die Griffe der Querflöte zu bedienen. Auch das Singen im Monteverdi-Chor (und später im Ensemble Esplanade) musste Renée frühzeitig aufgeben, so dass die Liebe zur Musik durch das tägliche Hören von "Klassik Radio" und einer großen CD-Sammlung erfüllt wurde.

Natürlich war die größte Lebensleistung von Renée die "Aufzucht" unserer beiden Söhne Seppl und Mario. Hier habe ich wegen meines zeitraubenden Engagements bei der IBM nur wenig helfen können. Und besonders die schwere Zeit mit Marios Abdriften in die Welt der Drogen hat Renée unendlich viel Kraft gekostet.

Die von Renée und mir gemeinsam getragene Leidenschaft zum Reisen kann man HIER nachlesen.

Seit vielen Jahrzehnten pflegte Renée Freundschaften auf ihre ganz besondere Art. Sie schrieb Briefe - ja, das gibt es noch, dass jemand wie Renée die modernen Formen von E-Mail und SMS unbenutzt liegen ließ und die vielerorts überholte Tinte nutze. Renée's Briefe waren so lesenswert, dass viele Freundschaften auf dieser Basis vertieft wurden und nachhaltig bis heute weiter wachsen..

Auch wenn die Technik nicht "ihr Ding" war, so versuchte Renée doch mit der regelmäßigen Teilnahme an einem Computer-Kurs bei Herrn Suhr in Hamburg-Volksdorf mit der Zeit zu gehen und sich auch auf eine Zeit vorzubereiten, wo die Finger noch weniger leisten können als überhaupt schon. 

Seit 2013 besaß Renée sowohl ein Kindle (E-Book), einen DVD-Player und ein Senioren-Handy mit großer Schrift und großen Tasten. Und man höre und staune: Renée konnte all diese Geräte erfolgreich handhaben.

Mit ein Grund für ihre technische Ausstattung war, dass Renée leider eine Dialyse-Patientin geworden war. Sie trug ihr Schicksal seitdem nicht nur mit Fassung, sondern blieb so, wie wir sie alle seit langem kannten: eine Leben-strotzende Person mit Phantasie und Lebenslust. HIER gibt es Einzelheiten.

Leider taten es die Augen auch nicht mehr so wie früher. Der zweite Polo stand aber fahrbereit im Carport bzw. meine Fahrkünste wurden in Anspruch genommen. Lesen war nur noch mit Lupe. Fernsehen war mehr ein Sehen ohne Schärfe bei den Einzelheiten. Aber damit konnte Renée mit ihrem Lebenswillen gut auskommen. Auch dazu HIER mehr Details.

Als die Dialyse-Problematik immer größer wurde, wollte Renée ihr Leben in Frieden mit der Welt beenden. Unser Seppl hatte 2015 ein Sabbatical-Halbjahr genommen und plante, erst Weihnachten zurück nach Hamburg zu kommen. Dieses war der Anlass, dass Renée den 23.12.2015 als letzten Tag beschloss, zur Dialyse zu gehen. Als sie dieses Herrn Dr. Wienbeck bei der Dialysestation Volksdorf mitteilte, schlug der beide Hände über dem Kopf zusammen, aber die willensstarke Renée blieb bei ihrem Vorhaben. Abends erzählte sie mir ihre Absicht, und ich musste natürlich erst einmal kräftig schlucken, habe Renée aber in ihrem Plan nicht gebremst. Im Gegenteil habe ich ihr alle Unterstützung bis zu ihrem Lebensende, das damit auf Ende 2015 terminiert war, zugesagt.

Das Schicksal hat es dann gnädiger eingerichtet. Am Sonntag, dem 13.10.2015, machten wir einen Familienausflug zu meinem Bruder Klaus nach Neugraben, wo Renée im Rollstuhl sitzend lachend in die Kamera schaute . Am darauffolgenden Montag hatte sie unendliche Schmerzen in der Rückengegend. Am Dienstag gegen 10:00 Uhr saßen Kate und ich neben Renée's Bett und konnten ihre Hand halten, als sie Abschied für immer nahm. Ich bin im Nachhinein glücklich, dass wir nicht ein Weihnachtsfest in Erwartung eines nahen Todes von Renée "feiern" mussten.

Liebe Renée, Du warst mir fast 50 Jahre eine wundervolle Kameradin in "Dick und Dünn". Ich danke dem Schicksal dafür, dass wir so viel Wunderbares gemeinsam erlebt haben.


Ella und Lucy 2011-2013

Bilder von Renée

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